Im Rahmen der Lehrveranstaltung “Arbeits- und Migrationsgeschichten in der Stadt” unter dem Motto “My Story/ Her Story / His Story” haben wir in Gruppen mit unterschiedlichen Blickrichtungen das Wiener Brunnenviertel erforscht.
Aus den Fragen: “Woher kommt die Ware am Brunnenmarkt?” und “Was passiert mit ihr am Ende des Tages?” ist die Gruppe “Produktionsprozesse” entstanden. Wir haben versucht, die genauen Produktionsprozesse des Gemüses vom Brunnenmarkt in den Blick zu nehmen. Dabei haben wir mit teilnehmenden Beobachtungen und qualitativen Interviews gearbeitet, wodurch oft interessante Gespräche entstanden sind. Jedes Mitglied aus unserer Gruppe hat sich mit einer anderen Fragestellung beschäftigt, die chronologisch aufgelistet werden, um den Prozess möglichst verständnisvoll und sinngerecht widerzuspiegeln. Anfänglich wird der Großmarkt Wien in den Blick genommen, von welchem die Waren für den Verkauf am Brunnenmarkt abgeholt werden. Bei der Arbeit am Brunnenmarkt haben wir uns mit Fragen der Preisgestaltung und der Marktstrukturen beschäftigt. Außerdem lag das Forschungsinteresse auch auf den oft harten Arbeitsbedingungen, die die Produktionsprozesse mit sich bringen. Schließlich erforschten wir auch die Ware am Ende des Brunnenmarkts und damit die verschiedensten Personen und Initiativen, die sich für eine nachhaltige Lebensmittelindustiere einsetzen.
Caroline: Als Studentin der Europäischen Ethnologie interessiere ich mich besonders für die Lebensrealitäten der Menschen rund um den Brunnenmarkt. Durch meine Forschung am Großmarkt konnte ich in die Produktionsprozesse, aber auch in die Arbeit der Menschen dort eintauchen.
Paula: Ich studiere in Hamburg Kultur der Metropole und verbringe mein Auslandssemester derzeit in Wien. Mich interessiert besonders, wie Stadt produziert wird und ich freue mich über einen Einblick in die Strukturen des Wiener Brunnenmarktes.
Luzia: Ich bin ebenfalls Studentin der Europäischen Ethnologie und beschäftigte mich durch teilnehmende Beobachtungen und kurze Gespräche mit der schweren körperlichen Anstrengung, die mit der Arbeit als Standbetreiber*in einhergeht.
Anna: Ich studiere Zeitgeschichte und Medien im Master, weshalb mich neue Einblicke in aktuelle Geschichten mit migrationsgeschichtlichem Hintergrund aus der Stadt Wien besonders interessieren. Außerdem widme ich den Themen “Nachhaltigkeit” und “Lebensmittelrettung“ besondere Aufmerksamkeit, um die Zukunft einer nachhaltigen Lebensmittelindustrie zu fördern.
Literaturliste
Bauer, Werner T. (1996): Die Wiener Märkte: 100 Märkte, von Naschmarkt bis Flohmarkt; mit einer umfassenden Geschichte des Marktwesens in Wien. Wien.
Dlabaja, Cornelia (2016): Das Wiener Brunnenviertel: Urbane Raumproduktion. Eine Analyse des Wandels von Stadträumen. 1. Auflage. Wien.
Dlabaja, Cornelia (2020): Stadtplanung von unten: Das Wiener Brunnenviertel. In: Protest. Dérive: Zeitschrift für Stadtforschung. Wien.
Grossarth, Jan (2014): Moralisierung und Maßlosigkeit der Agrarkritik – Gedanken zu Strukturen und Motiven in Mediendebatten und politischem Protest gegen die Agrarindustrie, In: Gunter Hirschfelder/Angelika Ploeger/Jana Rückert-John/Gesa Schönberger (Hrsg.): Was der Mensch essen darf: Ökonomischer Zwang, ökologisches Gewissen und globale Konflikte. Wiesbaden, S. 363–377.
Großmarkt Wien: Willkommen am Großmarkt Wien. (https://www.grossmarkt-wien.at/grossmarkt-wien/der-grossmarkt). [04.01.2021]
WKO (2018): Marktordnung der Stadt Wien. (https://www.wko.at/branchen/w/handel/markt-strassen-wanderhandel/2018-Marktordnung-Entwurf.pdf). [04.01.2021]
Nachtigall, Ingrid (2008): Funktion – Struktur – Verteilung : stadtsoziologische Analyse der Einzelhandels- und Dienstleistungsstruktur des Wiener Brunnenviertels. Wien.
Schmidt, Ulrike (2008): Brennpunkt Brunnenmarkt: Der (sozialstrukturelle) Wandel des Wiener Brunnenmarktes. Wien.
Stadtentwicklung Wien (2004): Aufwertung des Brunnenviertels. (https://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/studien/pdf/b007558a.pdf). [04.01.2021]